Organización Sociedad Civil Las Abejas de Acteal
Tierra Sagrada de los Mártires de Acteal
Municipio de Chenalhó, Chiapas, México.
An den Nationalen Indigenen Kongress – CNI
An den Indigenen Regierungsrat – CIG
An die Interamerikanische Komission für Menschenrechte – CIDH
An die gläubigen Menschen der Diözese San Cristóbal de las Casas
An die Verteidiger der Menschenrechte
An die freien und alternativen Medien
An die nationalen und internationalen Kommunikationsmedien
An die nationale und internationale Zivilgesellschaft
Schwestern und Brüder:
Heute, am 10. März, kommen wir erneut mit festem Schritt und unserer Stimme, die nach
Frieden mit Gerechtigkeit und Würde ruft, aus dem Heiligen Land der Märtyrer von Acteal
in die Stadt Pichucalco, Chiapas, um festzustellen, dass die Fortsetzung der
mündlichen Verhandlung im Mordfall Simón Pedro erneut ausgesetzt wurde, weil
der Angeklagte dem Kontrollgericht in Pichucalco nicht überstellt wurde und auch
seine Verteidigerin Patricia Girón nicht anwesend war. Auf zynische Weise wurde die
Präsentation der vier Beweise unterbrochen, die bei der letzten Anhörung am 4. März nicht
vorgelegt werden konnten, und auf Donnerstag, den 16. März um 12:30 Uhr verschoben.
Mit dieser Aktion sehen wir erneut die Macht der Lügen, der Straflosigkeit und der
Verachtung, die das korrupte und verrottete Justizsystem des Bundesstaates Chiapas und
Mexikos uns entgegenbringt.
Wir prangern die Justiz und die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates sowie das
Sekretariat für Bürgerschutz an, die eine Strategie der physischen, emotionalen und
wirtschaftlichen Zermürbung gegen Las Abejas de Acteal, Frayba und die unabhängigen
Experten implementieren, welche den sozio-politischen Kontext des Mordes an dem
Menschenrechtsverteidiger und die psychosozialen Auswirkungen auf die Familie und das
Kollektiv darlegen werden. Wir werden jedoch nicht aufgeben, denn unsere Organisation
und das ganze Land verdienen Wahrheit und Gerechtigkeit in jedem Mordfall an
einem Verteidiger des Lebens und der Menschenrechte wie unserem Genossen und
Bruder Simón Pedro. Es ist eine Schande, dass nun schon zweimal die Lügen derer,die sich Richter nennen, wiederholt wurden, die die Anhörungen nach Belieben unterbrechen; das erste Mal am 7. Februar und heute, am 10. März, tun sie es wieder. Sie verschwenden unsere Zeit, sie zermürben uns, weil sie wissen, dass wir kein Geld haben. Ihre Strategie ist es, die Organisation Las Abejas und vor allem die Familie von Simon Pedro zu zermürben. Der schlechten Regierung sind unser Leben und unsere Rechte gleichgültig, denn wir sind arm, wir sind Indigene. Genug mit den vielen Lügen und Täuschungen.
Wir bitten Euch, Schwestern und Brüder, Euch unseren Forderungen anzuschließen,
dieses Gerichtsverfahren aufmerksam zu verfolgen, unser Wort zu wiederholen, sichtbar
zu machen, dass das Justizsystem in Chiapas verlogen und diskriminierend ist. Lasst nicht
zu, dass sie uns weiterhin wie Objekte behandeln, lasst uns nicht allein, lasst die Familie
von Simón Pedro nicht allein.
Und wenn die schlechte Regierung von Chiapas und Mexiko und ihr korruptes und
verrottetes Justizsystem weiterhin den Fall des feigen Mordes an Simón Pedro lächerlich
machen, werden wir uns andere Aktionen ausdenken, um diese Schandtat gegen das
Andenken an unseren Genossen und Bruder Simón Pedro anzuprangern.
Aus Pichucalco, Chiapas, Mexiko, 10. März 2023.
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